Das Elternhaus meiner Grossmutter liegt nicht weit von uns entfernt. Es war bis vor Kurzem von einem Grossonkel von mir bewohnt, zu welchem wir leider fast keinen Kontakt hatten. So ergab es sich all die Jahre nicht, dass ich mal einen Blick ins Haus werfen konnte. Als mein Grossonkel starb, wurde das Haus verkauft. Ich nahm Kontakt mit dem neuen Besitzer auf, doch das Haus war leider schon geräumt. Er erzählte, es sei tonnenweise Material entsorgt worden. Haufenweise Dokumente, Rezepte und Fotos. Sogar die Kleider meiner Urgrossmutter, die über 50 Jahre nach ihrem Tod immer noch im Schrank hingen. Da war ich schon etwas traurig. Gerne hätte ich wenigstens noch einen Blick darauf geworfen. Doch ich war selber Schuld... jahrelang hätte ich an diesem Haus mal anklopfen können.
Das leere Haus durfte ich aber trotzdem noch besichtigen und siehe da, in der Werkstatt lagen noch einige alte Möbelstücke herum.
Das meiste war jedoch kaputt. Doch ich nahm einen alten schiefen Stuhl mit.
Zu Hause fragte ich mich, ob es sich wirklich lohnt, den Stuhl zu restaurieren. Vielleicht gehörte er ja gar nicht meinen Urgrosseltern. Damit würde sich der Reiz für mich verlieren.
Doch als ich bei meiner Grossmutter dieses Foto fand, verflogen meine Zweifel.
Das ist nämlich eine Grosstante, die um ca. 1930 genau mit einem solchen Stuhl posiert.
Also gut, nun musste ein Fachmann an meinen Schatz ran. Selber hätte ich den Stuhl nicht reparieren können.
Nun erstrahlt mein 100-jähriger Urgrossvaterstuhl in neuem Glanz und ich freue mich, dass er den Weg in unsere Wohnung gefunden hat!
Der jüngste Ururenkel macht daran gerade erste Stehversuche.
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